Wertvolle Pfunde!

Hartnäckig. Ja, sie halten sich hartnäckig – die zwei Kilos, die sich über die Festtage auf meinen Hüften niedergelassen haben. Was klar ist, die müssen wieder weg – schnell! Doch mein Vorsatz nach mehr Bewegung und gesünderer Ernährung lässt sich in diesen Tagen wahrlich nur schwer umsetzen. In meiner Agenda tummeln sich zahlreiche Sitzungstermine, der Januar ist halt der klassische Planungs-Monat. Dadurch bleibt mein abendlicher Spaziergang oder der Besuch im Fitnessstudio schon mal auf der Strecke...

Im Januar auf Weingenuss zu verzichten wäre eine andere Möglichkeit, die überzähligen Pfunde wieder loszuwerden. Wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt, ist dies aber nicht meine bevorzugte Methode... Etwas kreativ argumentiert, sind die zwei „angenossenen“ Kilos doch eigentlich ziemlich wertvoll. Wenn ich mir überlege, was für tolle Weine sich da in meinen Fettpölsterchen verewigt haben!
Mein Festtags-Weintagebuch
Da gab es den Parade-Rioja 2013 Baigorri Vino de Garage, den wir extra für unser Familienessen am 24. Dezember eingekauft hatten. Ein reinsortiger, dichter Tempranillo, der uns mit leckeren Aromen von Lebkuchen und Pflaumen begeisterte. Obschon noch jung, war der Wein mit seiner herrlichen Fruchtigkeit und schön eingebundenen Tanninen ein toller Begleiter des Heiligabend-Schmauses.

Am 25. Dezember findet in unserer Familientradition das Treffen meiner Verwandtschaft statt. Um zwölf Uhr mittags begann der Saus mit Champagner und Lachsbrötchen. Wir halten es da wie der bekannte US-Autor F. Scott Fitzgerald: „Zu viel von allem ist schlecht, aber zu viel Champagner ist genau richtig.“ (Ist übrigens eine interessante Erfahrung, auf den nüchternen Magen ein so edles Getränk loszulassen…) Auch Fitzgeralds berühmtester Romanfigur, dem Grossen Gatsby, hätte unser Champagne Vollereaux Brut Réserve bestimmt gemundet. Übrigens: Die nächste Feier kommt bestimmt - gerne vermitteln wir euch diesen Champagner zum Sonderpreis.

Der Stephanstag stand genusstechnisch den vorangegangenen Tagen in nichts nach. Mein Highlight war der 2006 Chateau Lynch Moussas, den mein Schwiegervater aus seinem Weinkeller gezaubert hatte. In letzter Zeit hatten wir Weinparkettler uns ja etwas von den Bordeaux-Rotweinen ferngehalten, doch dieser Pauillac Grand Cru Classé aus 70 % Cabernet und 30 % Merlot war einfach ein Hochgenuss. Ich erinnere mich an geschliffene, schön ausbalancierte Waldbeer- und Cassisaromen, mit einer den Bordeaux-Crus eigenen Vielschichtigkeit. Insgesamt war der Wein perfekt gereift und wunderbar samtig am Gaumen. Herrlich!
Da meine Mutter am 28. Dezember ihren Geburtstag feiert, gingen wir nahtlos von den Weihnachts- zu den Silvester- und Neujahrsfestitiväten über. Auch wenn das Essen zum Jahresende etwas weniger üppig ausfiel als zum weihnachtlichen Hochfest - die Weine, die wir zwischen den Festen kredenzten, waren absolut Gala-würdig. Zum Beispiel der 2014 Gigondas „Terrasses de Montmirail“ von Jaume. Ach, wir lieben einfach die Weine aus dem Rhonetal, wie auch dieser Wein komponiert aus Syrah, Morvèdre und Grenache. Und optisch was her macht dieser Wein grad auch noch.
Ihr merkt, meine zwei Extrakilos sind mir lustigerweise fast lieb geworden, sie fühlen sich an wie eine Erinnerung an wunderbare Festtage mit tollen Weinen. - Nur beginnt diese Woche wieder der Schwimmkurs meines Jüngsten. Ich bin mir sicher, dass sich im Hallenbad meine Gemütslage wieder etwas in Richtung "weg mit diesen Kilos - aber schnell!" verschieben wird...
Weinparkett empfiehlt
Nun denn, trotz etwas Genuss-Rundungen ist auch Alltag ohne Wein nur halb so schön. Unsere aktuelle Empfehlung für die weniger festlichen, eher den Sparfüchsen sympathischen Januartage sind zwei Weine, die das Budget schonen und trotzdem begeistern:
2016 ALLESKÖNNER® Weiss trocken, Weingut Becker-Landgraf, Rheinhessen/Deutschland 50% Weissburgunder, 30% Rivaner, 20% Riesling. Der Name ist Programm, der Alleskönner passt zu fast allen Speisen und macht auch solo eine gute Figur. Ihr sucht einen Wein, der allen euren Gästen schmeckt? Hier ist er.
2015 IL BRUCIATO, Tenuta Guado al Tasso, Bolgheri DOC/Italien 55 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot, 15 % Syrah. In dieser Preisklasse aktuell unser Favorit aus dem Maremma-Gebiet. Ein Wein, mit dem man nichts falsch machen kann; baldmöglichst einkellern und vom Top-Jahrgang 2015 profitieren.
So, das wars aus unserem „Festtags-Weintagebuch“. Wie habt ihr die zahlreichen Feiertage weintechnisch begangen? Welches waren eure Weine-Highlights? Wir freuen uns, wenn ihr eure Erfahrungen und Erinnerungen mit uns teilt: Auf meinem Facebook-Account, via Mail oder in der Kommentarfunktion unten.
DANKE – und auf ein neues, begeisterndes, gemeinsames Weinparkett-Jahr!